2006-09-05 13:18:31

Libanon: Anschlag auf Ex-Sicherheitschef


RealAudioMP3 Gegen einen hohen libanesischen Anti-Terror-Beamten ist ein Attentat verübt worden. Ein Sprengkörper explodierte, als der Mann in einem Konvoi in der Nähe der Stadt Sidon vorbeifuhr. Er wurde schwer verletzt, zwei seiner Leibwächter starben. Oberstleutnant Samira Shehade hatte zusammen mit anderen an der Aufklärung des Mordes an dem früheren libanesischen Regierungschef Rafik Hariri gearbeitet. Der Mord an Hariri wird dem syrischen Geheimdienst zur Last gelegt.
Es ist das erste Attentat nach der Waffenruhe zwischen Israel und Libanon. Über die Hintergründe hat Radio Vatikan mit Roger Bouchahine gesprochen, Politikwissenschaftler und Nahost-Spezialist:
"Das können wir in die Serie der Attentate einreihen, die es nach dem Mord an Premierminister Hariri und den Morden an all den Journalisten oder Politikern einreihen, die im Lauf des vergangenen Jahres umgebracht wurden. Der Sicherheitschef Samira Shehade besitzt ohne Zweifel Kenntnis verschiedener Details, von denen die Öffentlichkeit noch nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Wir können dieses Attentat im Zusammenhang mit der besonderes heiklen Sicherheitslage im Süden des Libanon betrachten: Es hat sich in den Städten ereignet, wo das libanesische Herr noch nicht die volle Oberhand über Sicherheit und Kontrolle des Territoriums hat. Man sieht das daran, dass er mit seinen Bodygards das Auto gewechselt hat. Die, die jetzt getötet wurden, saßen in seinem Wagen. Das heißt, er wusste, oder zumindest war er sehr vorsichtig, denn es lag wohl in der Luft, dass man ausschalten wollte."
Im Konflikt zwischen Libanon und Israel hat UN-Generalsekretär Kofi Annan Israel zum Rückzug aus dem Südlibanon aufgefordert. Solange die Libanesen ihr Land als "besetzt" betrachteten, bestehe Gefahr. Ein "Kalkulationsfehler" oder eine israelische Aktion könne "eine unglückliche Reaktion" provozieren. Annan zeigte sich unterdessen optimistisch, dass Israel seine See- und Luftblockade gegen den Libanon bald aufheben wird. Er sagte im ägyptischen Alexandria, die Libanesen würden in den kommenden 48 Stunden "gute Nachrichten" hören.

(rv/misna/asianews 05.09.06 bp)







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