2006-09-05 12:13:41

D: Köhler, Benedikt steht für Gerechtigkeit


RealAudioMP3 Die Heimatreise des Papstes naht und Staats- wie Kirchenchefs sind froher Erwartung. Doch Benedikt XVI. betreibt keine Heimelei, sondern, so betont es Bundespräsident Horst Köhler, er stehe weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Köhler sagte der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) voller Bewunderung:

"Die Welt braucht moralische Stimmen, moralische Instanzen, und in vielen Teilen der Welt ist das eindeutig die katholische Kirche und vor allen Dingen der Papst. Ich glaube, man kann die Bedeutung des Papstes als Instanz, als Persönlichkeit, die dazu beiträgt, dass die Welt nicht aus den Fugen gerät überhaupt nicht überschätzen.“

Für den Bundespräsident ist diese Pastoralreise in die Heimat kein Gegensatz zum weltweiten Engagement des Papstes:

"Wenn man in der ganzen Welt tätig war, so geht es mir jedenfalls, dann bekommt man ein geschärftes Bewusstsein, dass man einen Ort braucht, wo man denkt, hier hast du deine Wurzeln, hier kannst du zurückkommen und fühlst dich zu Hause. Und die Religion spielt zumindest für mich dabei eine große Rolle, denn in meiner Familie war Christentum, in dem Fall Protestantismus, so wie Luft zum Atmen.“

Wie auch Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber erhofft sich Köhler Worte des Papstes zur Rolle des Islam. Der Islam sei zwar eine friedliche Religion betont Köhler,

"aber wenn es sozusagen denjenigen Islam derer gibt, die den absoluten Wahrheitsanspruch durchsetzen wollen, dann haben wir ein Problem. Der Papst mit seiner intellektuellen Kraft kann glaube ich wichtige Äußerungen tun, die dann letztlich doch Brücken bauen."

Köhler und der Papst sind sich mehrfach begegnet, auch unter vier Augen. Die Chemie scheint zu stimmen:

"Wir hatten von Anfang an einen guten Gesprächskontakt. Der beruht meinerseits darauf, dass ich wirklich spüre, er strahlt Wärme aus, Freundlichkeit, aber eben eine Intellektualle Schärfe, die von Anfang an wach macht oder auch wach hält.“

 
Am Samstag wird Köhler Papst Benedikt XVI. am Flughafen in München empfangen. Der Ort für die Willkommenszeremonie mit militärischen Ehren trägt den Namen des streitbaren Urbayern Franz-Josef Strauß. Und gerade hier hat die Reise Anstriche eines Staatsbesuchs, sozusagen bundespolitischen Charakter.

(kna 05.09.06 bp)







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