Der Islamrat der Russischen Föderation fordert islamischen Religionsunterricht in
allen Regionen mit islamischer Bevölkerungsmehrheit. Damit reagiert er auf das Auftauchen
eines neuen Pflichtfaches namens "Orthodoxe Kultur" in den Lehrplänen von Russlands
öffentlichen Schulen. Das berichtet die Nachrichtenagentur efe. Das höchste Gremium
von Moslems in Rußland warnt vor einer "religiösen Konfrontation" und betont das Gleichheitsprinzip.
Das Lehrfach "Orthodoxe Kultur" drohe bei vielen Schülern den Eindruck zu erwecken,
dass die russisch-orthodoxe Kirche anderen Credos überlegen sei. Der Dachverband jüdischer
Gruppen in Rußland hingegen verweist auf das Prinzip der Religionsfreiheit; Kinder
dürften nicht gezwungen werden, am Unterricht über "orthodoxe Kultur" teilzunehmen. (efe
03.09.06 sk)