2006-09-02 14:42:28

D: Stehle - Brückenbauer zwischen Lateinamerika und Europa


RealAudioMP3 Er hat mit Guerrillas und Regierungen an einem Tisch gesessen – Emil Stehle, ehemaliger Bischof in Ecuador und langjähriger Geschäftsführer von Adveniat. Morgen, am 3. September, wird der Lateinamerika-Experte 80 Jahre alt. Auch wenn sich seine Feierlaune in Grenzen hält und er auf der Flucht vor Gratulanten seinen Geburtstag wahrscheinlich außerhalb von Deutschland feiern wird, zieht er für Radio Vatikan noch einmal Resümee:

„Das bedeutsamste war immer, den Hass zu überwinden und anzufangen, Vertrauen zu finden und Vertrauen zu schaffen. Aber das habe ich immer und immer wieder festgestellt: Dass die verschiedenen Einheiten so stark verfeindet waren, dass sie kaum zu menschlichen Begegnungen der Gegenseite bereit sein konnten und was ein deutscher Außenminister Genscher einmal so formuliert hat: vertrauenschaffende Maßnahmen, die dann erlauben, dass die verfeindeten Gruppen sprechen und so dann der Gedanke einer Friedenstätigkeit um sich greift“

Stehle genießt internationale Anerkennung, da er bei Friedensprozessen zwischen Regierung und Guerillas in Kolumbien, Nicaragua und El Salvador als vatikanischer Krisendiplomat eine wichtige Stellung inne hatte. Die Bundesrepublik Deutschland ehrte Stehle mit dem großen Verdienstkreuz, weil er sich maßgeblich für die Beendigung des Bürgerkriegs in El Salvador einsetzte und es seinem diplomatischen Geschick zu verdanken war, dass viele Unschuldige aus der Geiselhaft befreit wurden:

„Und es war damals der Heilige Vater gewesen, Johannes Paul II.., der mich um diese Vermittlung gebeten hat. Es ging zuerst darum, eine Geisel, den Staatssekretär des Verteidigungsministeriums von El Salvador freizubekommen, der bei einem Helikopterflug abgestürzt war und von der Guerilla gefangen genommen wurde und durch nichts auszutauschen war.“ (rv 02.09.06 sis)








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