2006-08-29 13:02:39

Türkei: Bischof, Papst ist nicht in Gefahr


RealAudioMP3 Nach den Bombenanschlägen in der Türkei hat die Polizei das mutmaßliche Mitglied einer kurdischen Extremistengruppe festgenommen und damit einen weiteren Anschlag verhindern können. Eine Serie von Bombenexplosionen hatte in den vergangenen Tagen mehrere Todesopfer gefordert. Der folgenschwerste Anschlag wurde im Ferienort Antalya am Mittelmeer verübt. Dort kamen vier Menschen ums Leben, rund 70 wurden verletzt. Wir haben den Bischof im südtürkischen Iskenderun, Luigi Padovese, erreichen können. „Jedes Jahr das Gleiche“, mahnt der Bischof:

"Man kann sagen, dass die ganze Türkei in einer unruhigen Situation ist. Es geschieht jedes Jahr: Die Bewegung versucht immer ein schlechtes Bild von der Türkei zu vermitteln und den Tourismus zu reduzieren, indem sie Angst macht. Solche Fälle wie gestern in Antalya passieren immer nur, wenn viele Touristen an einem Ort sind. Im Winter zum Beispiel geschieht kaum etwas. Die Anschläge werden gezielt initiiert. Ich glaube, es steht die Motivation dahinter, die Türkei zu beugen oder besser gesagt, das Problem der Kurden auftauchen zu lassen."

 
Der Papst wird Ende November in die Türkei reisen, er hat seinen Aufenthalt um einen Tag verlängert, um die Christen in Istanbul zu besuchen. Könnten die Anschläge Auswirkungen auf die Sicherheit des Papstes haben?
 
"Soweit ich sehe, besteht keine Gefahr. Wir kennen das Programm noch nicht ganz genau. Das ganze Besuchsprogramm wird später bekannt gegeben, auch von Seiten des türkischen Staates, um mögliche Gefahren zu vermeiden."

Bischof Padovese würde es sehr bedauern, wenn die Bombenattentate die Papstreise überschatteten:
 
"Wir sind alle sehr froh, dass er kommt – nicht bloß die Katholiken, sondern auch die Orthodoxen -, weil wir hoffen, dass er über gewissen Themen sprechen wird: über die Beziehung der Katholiken zu den orthodoxen Kirchen, die Beziehung zwischen Muslimen und Christen und auch über Religionsfreiheit. Ich hoffe, dass sich der Papst zu diesen Themen äußern wird und eine klare Botschaft formuliert.“

(rv 28.08.06 sis)








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