„Es hat sich seit einem Jahr nichts mehr im Verhältnis zu Rom bewegt“, das meint Bischof
Bernard Fellay, der Obere der schismatischen Pius-Bruderschaft. Gegenüber der Agentur
CNS äußerte der Bischof die Vermutung, Widerstände in der Kurie verhinderten eine
schnelle Aussöhnung der Levebvristen mit Rom. Vor einem Jahr hatte Papst Benedikt
XVI. den Bischof in Privataudienz in Castel Gandolfo empfangen. Bernard Fellay war
im Juli für weitere zwölf Jahre zum Generaloberen der Pius-Bruderschaft gewählt worden.
Die seit 1988 von der katholischen Kirche getrennte "Priesterbruderschaft St.
Pius X." mit Sitz im schweizerischen Écône fordert die Rückkehr zur lateinischen Messe
nach altem Ritus, der im Zweiten Vatikanischen Konzil abgelöst wurde. Im Vatikan besteht
ebenfalls seit 1988 eine eigene Kommission "Ecclesia Dei" für die Wiedereingliederung
der Traditionalisten in die Kirche. Der damalige Kardinal Ratzinger gehörte dieser
Kommission von 2001 bis zu seiner Papstwahl an.