Papst Benedikt hat
in der heutigen Generalaudienz die Katechesen über die Apostel fortgesetzt und über
den Autor des Buchs der Offenbarung Johannes gesprochen. Der "Seher von Patmos" habe
damals die Gemeinden Asiens in ihrem Leid trösten wollen. Auch heute leide die Kirche
in verschiedenen Teilen der Welt. Dies sei Zeichen des Bösen, das viele Menschen leite,
aber auch des höheren Ratschlusses Gottes. Auf deutsch sagte der Papst: "Die
letzte Schrift des Neuen Testaments, die ‚Apokalypse' oder ,Offenbarung des Johannes',
trägt seinen Namen. Das griechische Wort apokalypsis bedeutet ,Enthüllung'. Und genau
darum geht es dem Verfasser Johannes: Er möchte den sieben von Verfolgung bedrohten
und hart geprüften christlichen Gemeinden der römischen Provinz Asien (Ephesus, Smyrna,
Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea) den trostreichen Heilsplan
Gottes offenbar machen. Seine bildreiche Botschaft bezieht Johannes aus Visionen.
Den bedrängten Christen erwächst Hoffnung aus dem Blick auf das Gotteslamm, das geschlachtet
wurde und den Tod besiegt hat (Offb 5, 6-14). Die Offenbarung des Johannes macht uns
das christliche Paradoxon deutlich, demzufolge das Leiden niemals das letzte Wort
hat, sondern vielmehr ein Durchgangsstadium zu jenem unvergänglichen Glück ist, das
uns Jesus Christus in seinem Erlösungsopfer erworben hat.
Mit herzlicher Freude
heiße ich alle deutschsprachigen Teilnehmer an dieser Audienz willkommen. Besonders
grüße ich heute die Pilgergruppe aus Hals/Passau mit ihrer italienischen Partnergemeinde
Scurcola Marsicana. Der Ausblick auf das himmlische Jerusalem, den uns die Offenbarung
des Johannes gewährt, gibt uns Trost, Hoffnung und Zuversicht auf unserem manchmal
steinigen Weg. Den Herrn wollen wir gläubigen Herzens erwarten; daher bitten wir:
,Komm, Herr Jesus!' (Offb 22, 20). Euch allen wünsche ich einen gesegneten Tag und
eine gute Ferienzeit!