Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Kongo ist es den dritten Tag in Folge
zu Kämpfen in der Hauptstadt Kinshasa gekommen. Augenzeugen berichteten von heftigen
Feuergefechten in dem Gebiet, aus dem Friedenstruppen der UN und aus Europa gestern
noch Diplomaten in Sicherheit gebracht hatten. Anhänger des Präsidenten Joseph Kabila
hatten sich dort Gefechte mit Kämpfern des Präsidentschaftskandidaten Jean-Pierre
Bemba geliefert. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete von zwei Panzern der kongolesischen
Armee, die in Richtung der Kämpfe unterwegs waren.
Die Präsidentschaftskandidaten
Kabila und Bemba treten Ende Oktober zu einer Stichwahl an. In der ersten Runde der
ersten freien Wahlen im Kongo seit mehr als 40 Jahren Ende Juli hatte keiner der Kandidaten
die notwendige absolute Mehrheit erreicht. Bereits kurz vor Bekanntgabe der Ergebnisses
war es am Sonntagabend in Kinshasa zu Gefechten zwischen Anhängern Kabilas und Bembas
gekommen. Dabei wurden UN-Vertretern zufolge fünf Menschen getötet.