Irak: Christen schockiert über Entführung eines Kaplans
Gestern war bekannt
geworden, dass ein chaldäischer Geistlicher in Bagdad entführt worden ist. Pater Saad
Sirop Hanna war nach einem Gottesdienst zum Himmelfahrtsfest in einer Kirche im Süden
Bagdads von bewaffneten Männern aus seinem Wagen gezerrt worden. Seitdem fehlt von
dem Geistlichen jede Spur. Gegenüber Radio Vatikan äußerte sich Monsignore Philippe
Najem, er ist der Vertreter des Patriarchen Emmanuel Delly beim Heiligen Stuhl:
"Es
ist noch ein junger Priester. Uns hat das alle schockiert. Wir können zur Zeit noch
nicht ausmachen, welche Seite für die Entführung verantwortlich ist. Seine Seligkeit
Patriarch Delly ist mit dem Premierminister Iraks zusammengetroffen, um diese problematische
Situation so schnell wie möglich zu lösen.
Beobachter
sehen in der Entführung einen weiteren Versuch, die unterdrückte christliche Minderheit
im Lande weiterhin zu terrorisieren. Mosnignore Najem:
"Ich appelliere
an die Entführer: Diese Entführung nutzt niemandem. Wir müssen versuchen, an einem
Strang zu ziehen, um unserm Heimatland und unserm Volk zu dienen. Aber nicht auf diese
Weise – wir dürfen nicht noch mehr Spaltungen hervorrufen. Wenn wir wirklich an Gott
glauben, muss dieser Priester, der sein Leben einsetzt, um dem irakischen Volk und
dem Volk Gottes zu dienen, so schnell wie möglich wieder frei kommen.“ (rv
190806 mc)