Die maronitischen Bischöfe des Landes haben vor einer Missinterpretation der UN-Resolution
1701 gewarnt, die der "Hizbollah" freie Hand lassen würde. Ohne den Namen der Miliz
zu nennen, verweisen sie auf die Gefahr "unterschiedlicher Auslegungen" der Resolution.
Die Erklärung wurde von der Vollversammlung der maronitischen Bischöfe und Ordensoberen
- die unter dem Vorsitz des Patriarchen, Kardinal Nasrallah B. Sfeir, getagt hatten
- verabschiedet.
Die maronitischen Bischöfe dem Papst für die Entsendung von
Kardinal Roger Etchegaray als Sonderemissär. Der Besuch Etchegarays sei "Balsam" gewesen,
ebenso wie die finanzielle Unterstützung des Papstes für die libanesische Caritas. Der
jüngste Krieg habe den Libanesen klar gemacht, dass die "Verdoppelung der politischen
Entscheidungsgewalt" nicht andauern könne, wird in der Erklärung betont. Nur eine
vom Volk demokratisch gewählte Regierung könne die Macht ausüben. Sonst gehe die Verantwortung
verloren und das Land sei Katastrophen ausgesetzt, betonen die maronitischen Bischöfe
unter Verweis auf die Schäden des jüngsten Krieges, der zahllose Menschen das Leben
gekostet, einen großen Teil der libanesischen Infrastruktur zerstört, die Heime tausender
Libanesen vernichtet und Zehntausende zur Flucht gezwungen habe.