Sri Lanka: Wachsende Brutalität – Bischöfe als Vermittler?
Der unerklärte Krieg in Sri Lanka wird von beiden Seiten mit wachsender Brutalität
geführt. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden an die 1.000 Tote gezählt, nach
Angaben des Internationalen Roten Kreuzes sind im Kampfgebiet zwischen Regierungstruppen
und Tamilenrebellen (LTTE) mindestens 80.000 Menschen auf der Flucht. Die Bischofskonferenz
hat nochmals einen dringenden Appell an beide Seiten gerichtet, das Waffenstillstandsabkommen
von 2002 zu wahren, „alle Morde und Tötungen“ einzustellen und wieder Verhandlungen
aufzunehmen. Unter Hinweis darauf, dass die katholische Kirche aus Singhalesen und
Tamilen bestehe, setzten sich die Bischöfe ausdrücklich für ein „vereinigtes Sri Lanka“
ein. Es müsse jedoch eine möglichst weitgehende Übertragung von Zuständigkeiten an
die mehrheitlich von Tamilen bewohnten Regionen im Norden und Osten geben. Außerdem
boten die indirekt an, eine vermittelnde Rolle zu übernehmen. (kna 17.08.06 sis)