Philippinen: Politische Morde torpedieren möglichen Friedensprozess
Auf den Philippinen hat die Zahl der Morde an Oppositionellen und Menschenrechtsaktivisten
drastisch zugenommen. Darauf hat amnesty international (ai) gestren hingewiesen. Allein
im ersten Halbjahr 2006 seien 51 politische Morde zu beklagen gewesen. Die Morde stehen,
so der Philippinen-Experte der deutschen ai-Sektion Jochen Range, im Kontext einer
Offensive der Sicherheitskräfte gegen die kommunistisch orientierten Guerillagruppen.
Range befürchtet wegen des kriegerischen Regierungskurses gegen die Kommunisten noch
mehr politische Morde. Das Ergebnis: Die Guerilla drohe ihrerseits mit Vergeltung
und der Bildung von Todesschwadronen.Nach Meinung von Amnesty sei ein dauerhafter
Frieden nur möglich, wenn die Regierung die Unabhängigkeit der Justiz stärkt: Politische
Morde müssten untersucht werden und die Täter vor Gericht gestellt werden - auch wenn
sie den Sicherheitskräften angehörten. (pm 160806 mc)