Papst Benedikt XVI. schickt einen Sondergesandten in den Libanon. Es handelt sich
dabei um den französischen Kardinal Roger Etchegaray, der schon früher heikle Missionen
nach Bagdad oder Peking übernahm. Der Vatikanische Pressesaal gab heute bekannt, dass
der Papst auch von seinem Urlaubsort Castel Gandolfo aus die, so wörtlich, "tragischen
Ereignisse" in Nahost ständig verfolge. Etchegaray solle im Libanon der "gemarterten
Bevölkerung und allen, die in der Region leiden", mitteilen, dass der Papst ihnen
geistlich nahe ist. Die Visite Etchegaray soll ein konkretes Zeichen der Solidarität
sein und dem Gebet für Frieden dienen. Der Vatikan betont aber auch, dass Etchegarays
Mission in den Libanon einen "strikt religiösen Charakter" hat. Wenn möglich, will
der Kardinal, der lange den Päpstlichen Friedensrat leitete, am 15. August, dem Fest
Mariä Himmelfahrt, in Harissa zusammen mit dem maronitischen Patriarchen, Kardinal
Nasrallah Sfeir, eine Messe feiern. Zur gleichen Zeit, so der Vatikan weiter, werde
auch in Nazareth, das in Nordisrael liegt, für die gleichen Anliegen gebetet - bei
einer Messe des Päpstlichen Vertreters in Israel und Palästina und des Lateinischen
Patriarchen von Jerusalem. (rv 11.08.06 sk)