Der Primas der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft, Erzbischof Rowan Williams,
hat neue Modelle für die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen gefordert. Die Ökumene
könne weder "exzessiven Zentralismus" noch eine absolute Unabhängigkeit der einzelnen
Kirchen vertragen, sagte der Erzbischof von Canterbury heutein Freiburg auf dem 29.
Internationalen Alt-Katholiken-Kongress. Sinnlos sei es zudem, sich zur Demokratie
zu bekennen und gleichzeitig eine autoritäre Kirche zu verteidigen. Leitbild der Ökumene
könne das "miteinander verwobene Leben verschiedener Gemeinden" sein, die ihre Stärken
zum Wohl der Gemeinschaft einsetzten. Trotz Schwierigkeiten und Frustrationen, die
in der "weiteren ökumenischen Szene sichtbar werden", bleibe das Streben nach gegenseitiger
Sakramentsanerkennung und "vollständiger sichtbarer Einheit" in der Gemeinschaft
des Amtes bedeutsam, sagte der anglikanische Erzbischof. (kna 09.08.06 sk)