Die Unwetter in Äthiopien, Nordkorea, China und Indien haben zahlreiche Leben gefordert
- die Zahl der Toten und Vermissten steigt. Japanischen Medienberichten zufolge sind
in Nordkorea durch das Hochwasser weit mehr Menschen umgekommen, als bisher angenommen
wurde. Eine ähnlich traurige Bilanz wird auch in Äthiopien gezogen: „Eine solche Katastrophe
ist noch nie dagewesen“, melden staatliche Notfallorganisationen. Wir haben den Misereor-Mitarbeiter
Gebre-Selassie erreichen können, er arbeitet in Äthiopien in einem Verbindungsbüro
mitten im Katastrophengebiet:
„Viele Brücken, Straßen und Häuser sind kaputt
gegangen. Ich hatte gerade mit dem dortigen Bischof gesprochen. Es sind über zehntausend
Menschen ohne Haus, ohne Grund und ohne Bleibe, und über 300 sind schon gestorben.
Man sucht immer noch Leichen im Sand, und es sieht sehr schrecklich aus. Die Menschen
sind in Not. Das ganze Land mobilisiert sich, um Hilfe dorthin zu bringen.“
Gebre-Selassie
fordert die internationalen Hilfsorganisationen auf, unverzüglich Medikamente und
Decken nach Äthiopien zu bringen, da die Regenzeit noch andauere und die Menschen
ihr schutzlos ausgeliefert seien. Außerdem mahnt er vor Seuchen und Krankheiten, die
sich in der jetzigen Situation leicht ausbreiten könnten. Kinder und ältere Menschen
müssten sofort mit Nahrung versorgt werden. Er appelliert an jeden Einzelnen, diese
Hilfe zu unterstützen. (rv 08.08.06 sis)