2006-08-08 12:50:53

Philippinen: „An Katastrophen gewöhnt“


RealAudioMP3 Alarmstufe vier: Der philippinische Vulkan Mayon steht kurz vor dem Ausbruch – mehr als 34.000 Menschen haben auf Weisung der Behörden ihre Häuser verlassen. Rund 27 Dörfer rund um den Vulkan sind bislang von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Wir haben mit dem Leiter des Kommunikationsbüros der asiatischen Bischofskonferenz in Manila gesprochen, Pater Franz Joseph Eilers. Für die Menschen vor Ort ist der drohende Vulkanausbruch keine Überraschung, so Eilers:
 
„Es gibt eine Sicherheitszone von sechs Kilometern, die hat es vorher schon gegeben; sie ist jetzt überschritten, und die Lava geht weiter herunter. Die Leute müssen natürlich von dort fort, aber das ist nicht so, dass das ganze Land wie überschwemmt ist. Ich meine, das ist so ähnlich, wie wenn in Frascati ein Vulkan ausbricht - und was tun dann die Leute in Rom?. So in etwa muss man sich das vorstellen. Die nächste Stadt ist Legaspi - das ist eine Diözese. Dort gibt es etliche Schulen, dort können die Leute untergebracht werden. Und seit zwei oder drei Wochen sind die Warnungen schon da, dass man erwartet hat, dass der Vulkan ausbricht. Also, die Leute sind gewarnt. Und wer nicht der Warnung folgt... das ist dann natürlich eine andere Sache.“

Mayon ist einer der aktivesten Vulkane auf den Philippinen. Vor knapp 5 Jahren ist er das letzte Mal ausgebrochen. Glücklicherweise wurde damals niemand verletzt. Naturkatastrophen sind auf den Philippinen leider keine Seltenheit, so Eilers – da sind die Aktivitäten des Vulkans eher harmlos:

"Unsere Taifune werden nach dem Alphabet benannt – ABC... und jedes Jahr haben wir mehr als das ganze Alphabet an Taifunen hier. Und Vicol, diese Gegend, wo das stattfindet, ist die Gegend, die die meisten Taifune hat – alle Taifune gehen über Vicol. Wir haben auch Erdbeben hier – das ist nicht so selten. Wir sind Katastrophen gewohnt, und von daher helfen sich die Leute viel mehr gegenseitig und sind gegenseitig bereit, da alles zu tun, um sich zu trösten. Und die Kirche im Grunde auch. Die Diözesen und die kirchlichen Stellen helfen, soweit sie eben können“ (rv 08.08.06 sis)








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