2006-08-08 16:28:38

D: Augsburger Friedensfest


RealAudioMP3 Die Augsburger feiern heute einen weltweit einzigartigen Spezialfeiertag: Das „Hohe Friedensfest“. Während in ganz Bayern gearbeitet wird, bleiben in der Fuggerstadt die Läden geschlossen. Dieses Fest des Friedens gibt es nicht erst seit gestern: Erstmals wurde das „Hohe Friedensfest“ am 8. August 1650 begangen. Mit Dank- und Friedensgebeten feierten die Protestanten damals die Wiedererlangung ihrer religiösen und politischen Gleichberechtigung mit den katholischen Mitbürgern nach dem 30-jährigen Krieg. Ökumene, das ist auch heute ein bestimmendes Thema auf dem Friedensfest, berichtet unser Korrespondent Ludwig Waldmüller vor Ort: "Hauptpunkt ist eigentlich ein ökumenischer Gottesdienst, der in St. Anna in Augsburg stattfindet. Das ist die Kirche, in der auch die gemeinsame Erklärung für die Rechtfertigungslehre unterzeichnet wurde. Das war mal eine katholische Kirche, ist jetzt eine Evangelische. Da ist aber noch eine katholische Kapelle drin. Also es ist sozusagen eine konfessions-verbindende Kirche und da wird jedes Jahr ein großer ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Und danach gab es dann heute ein großes Fest auf dem Ratshausplatz, wo Vertreter der verschiedensten Konfessionen und Religionen Grußworte gesprochen haben und alle Bürger der Stadt eingeladen waren, an einem großen Picknick teilzunehmen. Da haben vorher alle möglichen Vereine, Pfarreien und Gemeinschaften aus der Stadt Tische gestaltet. Und an diesen Tischen konnte man dann miteinander Picknick machen. Die Leute haben miteinander geteilt, haben miteinander gegessen. Musik war da, getanzt wurde und so weiter."
Frieden in der Welt – das wurde nicht nur an dieser „Friedenstafel“ diskutiert:
„Bischof Mixa zum Beispiel hat heute in seiner Predigt während des Gottesdienstes gesagt, dass das Thema Frieden natürlich immer ein aktuelles sei und in dieser Zeit ganz besonders. Er sagte, in unserer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft sei das Thema Frieden ein Besonderes. Und da hätten gerade die Christen den Auftrag, den Frieden in die Welt hineinzutragen. Er sagte, in der Gesellschaft, in unserer Welt sei das Leben aber auch bedroht und wo der Respekt vor dem Leben und dem Menschen fehle, da sei schließlich auch der Frieden bedroht. Ja er ging sogar noch weiter und sagte, wo Gott nicht geachtet wird, da wird der Mensch auch nicht geachtet und rief da die Christen auf, auch gerade in der Politik lauthals zu sagen, was ihre Überzeugung ist. Und schließlich gedachte er an die ganzen Krisengebiete in der Welt und bat die Leute für den Frieden einzutreten, denn Frieden beginne schon beim Frühstück, in unserer ganz kleinen Gemeinschaft in der Familie, da wo wir zu Hause sind.“








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