Vatikan: Papst fordert umgehenden Waffenstillstand im Libanon
Papst Benedikt XVI. hat einen sofortigen Waffenstillstand im Libanon gefordert. Beim
Angelusgebet in Castelgandolfo appellierte er an die internationale Gemeinschaft,
alles in ihrer Macht stehende zu tun, um dies zu erreichen. An die Hilfsorganisationen
wandte er sich mit der dringenden Bitte, ihre Unterstützung zu intensivieren: „In
diesem Moment kann ich meine Gedanken nicht von der immer schwerwiegenderen und tragischeren
Situation im Nahen Osten abwenden. Hunderte von Toten, unzählige Verletzte, eine große
Masse von Obdachlosen und Flüchtlingen, zerstörte Häuser, Städte und Infrastrukturen,
während in den Herzen vieler der Hass und der Wunsch nach Rache zu wachsen scheinen.
Diese Fakten zeigen, dass man Gereichtigkeit, eine neue Ordnung und einen authentischen
Frieden nicht mit Gewaltmitteln erreichen kann. Es zeigt sich erneut, dass die Stimme
der Kirche gleichzeitig prophetisch und realistisch ist, wenn sie angesichts von Kriegen
und Konflikten den Weg der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Liebe und der Freiheit
aufzeigt. Auch heute muss die Menschheit diesen Weg beschreiten, um den erwünschten
Frieden zu erringen. Im Namen Gottes wende ich mich an alle Verantwortlichen dieser
Gewaltspirale, damit umgehend auf allen Seiten die Waffen niedergelegt werden. Die
Regierungen und die internationalen Institutionen fordere ich auf, keine Mühe zu scheuen,
um diesen nötigen Waffenstillstand herbeizuführen, damit durch den Dialog ein dauerhaftes
und stabiles Zusammenleben aller Völker des Nahen Ostens erreicht werden kann. Die
Menschen guten Willens bitte ich, ihre Hilfslieferungen für die betroffenen Bevölkerungen
zu intensivieren.“ Auf Deutsch sagte der Papst nach dem Angelus: "Gerne grüße ich
alle deutschsprachigen Pilger und Besucher hier in Castelgandolfo. Der Krieg im Nahen
Osten und seine Grausamkeiten überschatten diesen Sommer. Um so stärker wird unsere
Sehnsucht nach Frieden. Beten wir zu Jesus Christus, dem Fürsten des Friedens, daß
die Verhärtung der Herzen aufhört und die Waffen endlich schweigen! Mit dem Wunsch,
daß alle, die sich Christen nennen, Zeugen für die Liebe Christi unter den Menschen
seien, erbitte ich euch allen eine frohmachende, erholsame und stärkende Urlaubszeit!"