2006-07-21 11:45:59

Libanon: Patriarch, Vatikan-Diplomatie ist erwünscht


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. möge einen Sondergesandten in den Nahen Osten schicken, um im Libanon-Krieg einen Waffenstillstand zu verhandeln. Diesen Vorschlag richtete der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III., an das Kirchenoberhaupt. Gestern Abend erreichten wir den Patriarch der mit Rom unierten Ostkirche im syrischen Damaskus.
„Wir möchten gerne sehen, dass der Heilige Vater präsent unter uns ist durch einen Gesandten. Die Lage ist sehr sehr gefährlich. Deshalb habe ich eben heute einen Brief an den Heiligen Vater und an Sodano geschrieben um Hilfe, ob der Vatikan, wie es immer der Fall war, eine Initiative für Frieden starten kann. Damals, als Betlehem belagert war, hat man Kardinal Roger Etchegaray geschickt, mit der Bitte, dass er auch an Ort und Stelle etwas tut. Wir sind dankbar für den Heiligen Vater, seine Liebe für die Menschen im Libanon und im Heiligen Land und seine Suche nach Gerechtigkeit für alle Menschen, ob Juden, Christen oder Moslems.“

In dem Schreiben, das der Patriarch erwähnt, bittet er den Papst, sich bei der UNO, den USA und der EU noch dringender für einen sofortigen Waffenstillstand im Libanon einzusetzen. Der „gemarterte Libanon“, der „aus allen Gliedern blutet und eine offene Wunde geworden ist“, könne diese „Prüfung nicht länger ertragen“, so der Patriarch der melkitisch-katholischen Kirche, der Benedikt gleichzeitig für seine bisherigen Friedensmahnungen dankte. Wenn der Krieg sich fortsetze, werde er auch Syrien erreichen, „und dies würde zu einer noch tragischeren Geißelung führen“, schreibt der Patriarch aus der syrischen Hauptstadt Damaskus. Wie er in einem weiteren, an Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano gerichteten Brief betont, schätzten arabische Länder die Stellungnahmen des Papstes und des Heiligen Stuhles sehr. Er habe beängstigende Appelle von libanesischen Christen erhalten, die ihn, Gregorius, darum gebeten hätten, beim Heiligen Stuhl zu intervenieren. Die Bewohner mehrerer Städte und Orte im Südlibanon und in Bekaa, viele von ihnen Christen, seien „buchstäblich belagert“ von Israels Bomben, ohne Möglichkeit zu flüchten oder ihre Verletzten zu versorgen.
(rv 21.07.06 gs)








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