Ist die internationale
Entwicklungshilfe auf einem richtigen Weg? Nein, sagt klipp und klar eine aktuelle
Studie der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (unctad), die gestern in Berlin
präsentiert wurde. Die meisten der als "sehr arm" qualifizierten Länder liegen im
Subsahara-Gebiet, wie etwa Burkina Faso oder Malawi. Insgesamt ist die Zahl der sehr
armen Länder in den vergangenen Jahren gestiegen, so die Studie. Was diese Staaten
brauchen, sagt der Wirtschaftsanalyst Michael Herrmann, Mitautor der Studie, ist:
"viel mehr Entwicklungshilfe, die auf produktive Sektoren abzielt, die mit
Technologietransfer hilft, die hilft, Produktion zu entwickeln, Infrastruktur zu entwickeln.
Eine ganz zentrale Forderung de Berichtes ist, dass mehr Entwicklungshilfe für diese
produktiven Sektoren ausgegeben werden muss. Was wirklich dringend nötig ist, ist,
dass wir das Wirtschftswachstum ankurbeln, und zwar nicht nur im landwirtschaftlichen
Bereich, sondern in den Städten, in Industrie und Dienstleistung, da mehr und mehr
Menschen in diesen Ländern nun auch in Städte ziehen und die Landwirtschaft verlassen,
die keine Lebensgrundlge mehr bietet."
Wenn die Entwicklungspolitik in Zukunft
nicht auf die Stärkung der Wirtschaft in den ärmsten Ländern zielt, dann werden dort
humanitäre Notfälle und gesellschaftliche Konflikte weiter zunehmen, so die Studie. (domradio,
21.07.06 gs)