Vatikan: Martino warnt vor Ausweitung auf Syrien und Iran
Die Eskalation in
Nahost war das beherrschende Thema auf dem G-8-Gipfel. Die Staats- und Regierungschefs
der sieben westlichen Industrienationen und Russlands diskutierten über eine internationale
Friedensmission für den Süden Libanons und verabschiedeten schließlich eine gemeinsame
und von allen getragene Resolution. Angemessen? Natürlich, sagt Kardinal Renato Martino,
Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden:
"Die
Erklärung über den Nahen Osten der G8-Spitzen muss mit Wohlwollen aufgenommen werden.
Die Staatschefs erklären sich letztendlich für gerüstet zur Zusammenarbeit mit den
Vereinten Nationen zusammenarbeiten, um den Frieden im Nahen Osten zu verteidigen.
Sie sind im Besonderen bereit für die Durchführung der Resolutionen 1559 und 1680
des Sicherheitsrates, die den Libanon als souveränen Staat anerkennen. Die G8-Chefs
sind bereit zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche für den Nahen Osten. Derartige
Zeichen, wie das Vermittlungsangebot des italienischen Premierministers Romani Prodi
sind nur zu unterstützen. Der Willensbekundung muss auf rechtlicher wie politischer
Ebene ein Aktionsplan folgen, der sich das Schicksal der Zivilbevölkerung zu Herzen
nimmt."
Martino verbirgt seine Sorge nicht. Die Internationale Gemeinschaft
müsse rasch eingreifen, um einen Welt-Konflikt zu verhindern.
"In diesen
kriegerischen Auseinandersetzungen müssen auch die fundamental-islamischen Bewegungen
beachtet werden, ich denke besonders an Hamas und Hisbollah. Das macht die Lage besonders
besorgniserregend. Wenn Staaten wie Syrien oder Iran zu Konfliktpartnern werden, verschärft
sich der ideologische Gegensatz noch und ruft eine weit schlimmere Gegenreaktion Israels
hervor. Man darf das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen oder Massenvernichtungswaffen
nicht vernachlässigen. Das könnte eine tragische Seite für die Geschichte der Menschheitsfamilie
aufschlagen."