2006-07-17 15:36:21

Russland: G8-Gipfel im Schatten des Nahost-Konflikts


Die Teilnehmer des G8-Gipfels in St. Petersburg haben sich nach langen Verhandlungen auf eine Resolution zum Nahostkonflikt geeinigt. Araber und Israelis werden darin gleichermaßen zu einer Waffenruhe aufgefordert. Die entführten israelischen Soldaten müssten frei kommen, eine Beobachter- und Sicherheitsmission solle von der UNO verwirklicht werden. Die anderen Themen des Gipfels sind über den Konflikt in den Hintergrund getreten.


Der Vatikan hatte vom G8-Gipfel eine Belebung der festgefahrenen Gespräche zum Welthandel erhofft und auf konkrete politischen Entscheidungen gesetzt. Größere Gerechtigkeit und damit auch eine Gleichheit in den Handelsbeziehungen seien Hauptanliegen des Heiligen Stuhls.


Die G8-Staaten haben sich immerhin auf einen Kompromiss zur künftigen Nutzung der Kernenergie verständigt. In dem nicht verbindlichen "Aktionsplan" bekräftigen jene G8-Staaten, die Kernkraft weiter oder vermehrt zur Stromerzeugung nutzen wollen, dass diese zur weltweiten Energiesicherheit beitrage und die Luftverschmutzung senke.


Beim Thema Energieversorgung herrschte weithin Einigkeit, dass Konsumenten, Produzenten und Transitländer erheblich enger zusammenarbeiten sollten. Zur Zukunftssicherung müssten in den nächsten Jahrzehnten Billionensummen investiert werden. Möglich sei das bei offenen Märkten und investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen. Deutsche Regierungskreise sprachen davon, dass Russland damit den "Geist der Energiecharta" akzeptiert habe, die dem Land die Öffnung seiner Gasnetze für ausländische Investoren abverlangen würde.


Der Welthandel stand heute auf dem Programm. Mit den Staats- und Regierungschefs aus Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika soll noch einmal über die weitere Liberalisierung der Märkte verhandelt werden. Handelsschranken, wie Zölle und Subventionen, sollen zu Gunsten der Entwicklungsländer abgebaut werden. Bei einer Einigung könnte schon bis Mitte August ein Grundsatzabkommen ausgearbeitet werden.



(kna/agenturen 17.07.06 bp)







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