Vatikan: Papst Recht und Gerechtigkeit werden mißachtet
Papst Benedikt XVI.
zeigte sich besorgt über die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Beim
Angelusgebet in seinem Urlaubsort Les Combes sagte er: „In diesen
letzten Tagen haben die Nachrichten aus dem Heiligen Land Anlass zu ernster Besorgnis
gegeben, besonders wegen der Ausweitung der kriegerischen Aktionen auf den Libanon,
und wegen der zahlreichen Opfer auch unter der Zivilbevölkerung. Ursache für diese
harten Zusammenstöße sind leider objektiv die Verletzung von Recht und Gerechtigkeit.
Weder die terroristischen Akte noch Repressalien, besonders wenn sie tragische Folgen
für die Zivilbevölkerung haben, können gerechtfertigt werden. Auf diesem Weg – so
zeigt die bittere Erfahrung – können keine positiven Resultate erzielt werden.“
Ausdrücklich
erinnerte Benedikt XVI. an den jüngsten Raketenbeschuss der nordisraelischen Hafenstadt
Haifa, der nach Medienberichten mindestens neun Menschleben forderte. Dieser Sonntag
sei im katholischen Kalender der «Heiligen Maria vom Berg Karmel» geweiht, dem Hausberg
Haifas nahe der Grenze zum Libanon. Benedikt forderte zum Gebet für den Frieden im
Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten auf.
„Bitten wir Maria, die Königin
des Friedens, dass sie von Gott die fundamentale Gabe der Eintracht erflehe, dass
sie die Verantwortlichen in der Politik auf den Weg der Vernunft zurückführe und neue
Möglichkeiten des Dialogs und des Verstehens eröffne.“
Bei strahlendem
Sonnenschein waren zahlreiche Urlauber und Anwohner des Aostatals zum Angelusgebet
gekommen. In seiner Katechese erläuterte er die spirituelle Bedeutung des Berge Karmels
und des Karmeliterordens, denen Persönlichkeiten wie die Heilige Teresa von Avila,
die Heilige Teresa von Lisieux und die Heilige Edith Stein angehört haben. Auf deutsch
sagte der Papst:
„Gerne grüße ich auch die deutschsprachigen Besucher hier
im Aosta-Tal und alle, die über Radio und Fernsehen an diesem Angelusgebet teilnehmen.
Möge die Urlaubszeit uns allen Erholung bringen und die Möglichkeit bieten, Gottes
liebende Nähe verstärkt zu erfahren. Gesegneten Sonntag!“ (rv 160706 mc)