Erzbischof Emmanuel Milingo hat seine Beziehungen zur Moon-Sekte reaktiviert und ist
an die Seite seiner Ehefrau zurückgekehrt. Das hat der sambische Erzbischof bei einer
Pressekonferenz in Washington bekannt gegeben. Gemeinsam mit anderen Kirchenmännern
trat er dabei für die Aufhebung des Zölibats ein. „Es gibt keine wichtigere Heilung
als die Versöhnung von 150.000 verheirateten Priestern mit der katholischen Kirche“,
zitieren Medien den ehemaligen Oberhirten von Lusaka. In einer Stellungnahme des vatikanischen
Pressesaales heißt es, der Heilige Stuhl habe „noch keine genaue Kenntnis über den
Zweck der Reise Erzbischof Emmanuel Milingos in die Vereinigten Staaten erhalten“.
Sollten sich die ihm zugeschriebenen Äußerungen über den priesterlichen Zölibat als
wahr erweisen, seien sie „nur zu bedauern“, da die Haltung der Kirche diesbezüglich
bekannt sei. Im Mai 2001 hatte der Erzbischof in katholischen Kreisen einen Skandal
ausgelöst, als er in einer Massentrauung der Moon-Sekte in New York die Koreanerin
Maria Sung heiratete. Papst Johannes Paul II. hatte Milingo nach Rom zurückgeholt,
ihm allerdings ein Schweigegebot auferlegt. Als Aufenthaltsort wies er ihm die Kleinstadt
Zagarolo wenige Kilometer von Rom entfernt zu. Dort wirkte Milingo als Exorzist und
zog täglich zahlreiche Pilger an. Vor mehreren Wochen hatte der 76jährige seinen Aufenthaltsort
verlassen und war nicht mehr auffindbar gewesen. (rv/ansa 13.07.06 gs)