Italien ist Weltmeister – Nach dem entscheidenden Elfmeter von Fabio Grossi war der
Jubel grenzenlos. Autokorsos zogen laut hupend los, Hunderttausende schwenkten in
den Straßen Roms italienische Flaggen. Am Ufer des Tiber wurden Feuerwerke und Rauchkanonen
gezündet. Es war eine gute WM, so das einmütige Resümee der Beobachter. Und auch
kirchliche Vertreter äußerten sich positiv. Wir sprachen mit dem Generalsekretär des
Rates der Europäischen Bischofskonferenzen, dem Italienischen Priester Aldo Giordano:
„Ich
habe gesehen, dass der Wunsch der Kirchen, dass diese WM ein Fest der Völker sei,
tatsächlich eingetreten ist: Das heißt also ein wirklich positives Ereignis! Und es
hat eine große Anteilnahme in allen Winkeln der Erde gegeben. Uns hat zum Beispiel
die große Anteilnahme Chinas erstaunt, ein Land, das gar keine große Fußballtradition
hat.“ Gerade für Deutschland sei die WM ein gute Sache gewesen: „Die
Atmosphäre, die sich in Deutschland entwickelt hat, war sehr positiv. Mir haben deutsche
Freunde gesagt, dass vielleicht zum ersten Mal nach dem Krieg Deutschland sich frei
fühlte, Nationalstolz zu zeigen ohne gleich die Schatten der Vergangenheit zu beschwören.“ Die
Kirche habe bei der WM, so Giordano, gut dagestanden. Das habe der Eröffnungsgottesdienst
oder das Fest der Kulturen mit Zehntausenden Teilnehmern gezeigt „Man hat gespürt,
dass ein Verlangen da war, aus diesem Ereignis eine Begegnung der Kulturen zu machen,
und auch eine Begegnung der Religionen. Und es gab viele ökumenische Initiativen,
und viele Anstrengungen, wirklich pastoral präsent zu sein. Wer nach Deutschland kam,
ist von der Gastfreundlichkeit überwältigt worden.“ (rv 100706 mc)