An der Messfeier in
Valencia mit Papst Benedikt nimmt auch ein Kardinal aus Deutschland teil: Der Berliner
Erzbischof Georg Sterzinsky, der auch Familienbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz
ist. Birgit Pottler sprach mit ihm über das Welttreffen der Familien in der ostspanischen
Hafenstadt.
„Eine sehr fröhliche Atmosphäre, ein guter Zusammenhalt, sehr
viele Nationen, mehrere Sprachen…das macht gar nichts aus, da gibt es einen Gleichklang
im Empfinden, einen Gleichklang der Herzen, etwas geschwollen gesagt.“
Für
den Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz war die Reise nach Spanien nahezu
eine Pflichtveranstaltung. Der Kongress hat ihm noch einmal bestätigt: Kirche beginnt
in der Familie.
„Das Anliegen war die Familie als der Ort, an dem der Glaube
eingeübt, der Glaube weitergegeben wird. Das kam in jeder Äußerung vor. Die waren
ja vorher nicht aufeinander abgestimmt, aber man merkte, ob Laien sprachen, Priester,
Seelsorger, alle hatten das gleiche Anliegen: Was die Gemeinde tun kann, was in der
Schule ergänzt wird, was übergemeindlich gelebt wird, ist alles nur eine Unterstützung
dessen, was in der Familie begonnen hat. Deshalb müssen vor allem Eltern vor allem
motiviert und in Stand gesetzt werden, den Kindern den Glauben vorzuleben.“
Die
sozialen, die soziologischen aber vor allem die stetig wachsenden Fragen zur Bioethik
spielten eine große Rolle. Sterzinsky sagt, auch auf diese Herausforderungen hat die
Kirche die ewig gleiche Antwort:
„Das ist das Typische an der Kirche und
das Charakteristische, dass sie die alte Antwort gibt: Schutz des Menschen. Und es
gibt überhaupt keinen Grund ein Menschenleben zu riskieren, auch nicht Forschungswille.
Selbst wenn der Forschungswille noch ethisch motiviert ist: Ein Menschenleben darf
nicht Preis sein für irgendeine wissenschaftliche Untersuchung.“
Und mit
Blick auf die nun doch aufkeimende Reisefreude Benedikts XVI. und all die Vorbereitungen
in Valencia ist Sterrzinsky froh, dass er nicht aus Bayern kommt.
„Ich musste
den Besuch des Papstes vor zehn Jahren in Berlin organisieren, daher weiß ich, wie
mühsam das ist. Jetzt kommt er nach Bayern, da sind wir Bischöfe aus den nordischen
Diözesen eingeladen, aber nicht mit der Vorbereitung befasst, und das wird sicherlich
auch ganz anders sein.“