Armut, Globalisierung,
Gerechtigkeit, Mindestlohn – das sind die Schlagwörter die wir jeden Tag in der Zeitung
lesen. Es sind die neuen alten Probleme, die unter dem Stichwort „globale Herausforderung“
zusammengefasst werden und für die uns bislang nur unbefriedigende Antworten eingefallen
sind. Eine der größten katholischen Universitäten in Amerika, die St. Johns University
hat sich deshalb mit der römischen Caritas zusammengeschlossen und einen Masterstudiengang
konzipiert: „Global Development and Social Justice“. Hier soll professionelles Führungspersonal
für diese Fragen ausgebildet werden. Rund 20 Masterstudenten, unter anderem aus Osttimor,
Boliven, Ruanda Thailand, Indien Kosovo oder Ghana gehören zu dem ersten Studienjahr.
Darauf ist Bischof Giampaolo Crepaldi, Generalsekretär des Päpstlichen Rates für „Frieden
und Gerechtigkeit" besonders stolz. Wir haben den Bischof gefragt, was bringt der
Master überhaupt?
„Der Wert ist unbeschreiblich groß. Ich bin hier, um das
Interesse der Kirche an Fragen der Entwicklung gerade in diesen Ländern deutlich zu
machen. Und was wir jetzt brauchen, das sind professionell ausgebildete Fachkräfte
für diese Fragen. In diesem Masterstudiengang können wir eine solche Ausbildung ermöglichen
und das erscheint mir genau zum richtigen Zeitpunkt, zweckmäßig und aktuell“
Und
welche Ziele haben sie sich für diesen Masterstudiengang gesteckt?
„Die
Solidarität globalisieren und vor allen Dingen, dass der Einzelne im Rahmen seiner
individuellen Leistungsfähigkeit ernst genommen und nicht nur auf hoher Ebene entschieden
und gehandelt wird. Wie können wir dazu beitragen, dass die Entwicklung dieser Länder
vorangetrieben wird und vor allen Dingen, wer wird dafür verantwortlich sein beziehungsweise
wer fühlt sich für die Entwicklungsprozesse verantwortlich? Und ich glaube, der Master
kann in dieser Richtung weiterhelfen“
Teilnehmen kann jeder, der einen
Universitätsabschluss hat und sehr gut Englisch spricht. Der Masterstudiengang dauert
2 Jahre. Einmal im Jahre treffen sich die Teilnehmer einen Monat lang in Rom und studieren
gemeinsam. Ansonsten arbeiten die Studenten online in ihrer Heimat. (rv 06.07.06 sis)