Kardinal Kasper: „Konsens“ auf dem Weltreligionsgipfel
Das religiöse Gipfeltreffen
tagt noch bis heute Abend in Moskau. Religiöse und christliche Vertreter aus mehr
als vierzig Ländern haben sich getroffen, um gemeinsame geistig-ethische Positionen
zu Themen wie Terrorismus, Sittenverfall oder Armut zu formulieren. Kardinal Walter
Kasper zieht als vatikanischer Vertreter folgendes Resümee:
„Ich glaube, dass
dieses internationale Treffen sehr gut gelaufen ist. Wir haben nicht nur Delegierte
der christlichen Kirchen getroffen, sondern insbesondere Muslime, Buddhisten, jüdische
Vertreter und viele mehr. Ein sehr freundschaftlicher und offener Geist bestimmt die
ganze Veranstaltung. Wir haben über die Probleme des interreligiösen Dialogs diskutiert,
und es herrscht Konsens darüber – und das ist ungemein wichtig -, dass man den Namen
Gottes nicht dazu benutzen darf, um Gewalt zu legitimieren und unschuldige Menschen
umzubringen. Wir waren uns einig darüber, dass Religion für Frieden steht und für
die Freundschaft zwischen den Völkern. Diese universelle Einigkeit ist wirklich bedeutend,
nicht nur für uns, sondern auch im Hinblick auf das G-8-Treffen und für alle religiösen
Gemeinschaften“
Die religiösen Autoritäten haben sich zum Ziel gesetzt, am
Ende des Treffens eine gemeinsame Deklaration zu verfassen, die Präsident Vladimir
Putin den Teilnehmern des G-8-Gipfeltreffens am Ende nächster Woche in Sankt Petersburg
vorlegen wird. (rv 05.07.06 sis)