Fußball-Weltmeisterschaft und die Werte eines Kardinals
Heute es geht weiter. Endlich dürfen Sie in den Spielplan wieder etwas eintragen,
wieder neue Partien durchspielen, Freunde vor dem Fernseher versammeln oder zum Open-Air-Fest
in die Nachbarschaft ziehen. Nach zwei Tagen Spielpause - und die konnten schon gehörig
lang werden - stehen die ersten Viertelfinalspiele auf dem Programm der Fußball-Weltmeisterschaft
in Deutschland. Der Genueser Erzbischof und künftige Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone fiebert auch schon. Für die italienschen Kollegen bei Radio Vatikan kommentiert
der Sportfan regelmäßig die Fußball-Welt. Heute erklärt er auch uns, was den kleinen
Ball - 22 Zentimeter im Durchmesser - so wichtig macht: "Fußball
gehört zu den Traditionen unserer Gesellschaften. Weltweit. Das zeigt, wie wichtig
Fairplay und sportliche Tugenden sind, aber auch Solidarität und aufrichtiger Wettkampf,
ich würde sogar Versöhnung nennen, denn im Fußball kann es zu einem friedlichen Aufeinandertreffen
zwischen den Staaten kommen, die vielleicht politisch auch sehr unterschiedlich sind
oder miteinander im Clinch liegen.“
Der wahre Wert des Fußballs ist für
Tarcisio Bertone, den neuen „Cavaliere“ Italiens: "Die Fähigkeit des
Menschen, sich mit Brüdern einen fairen und gesunden Wettkampf zu liefern, mit Vertretern
anderer Nationen, Kulturkreise, Politikrichtungen und sozialer Schichten. Der Regisseur
dieses großen Spiels, so denke ich, ist Gott.“