Weltmeisterschaft,
Olympiastadion, 84. Minute, Foulelfmeter für Deutschland, Andreas Brehme tritt an
und ... 1:0. Das war vor fast genau 16 Jahren, am 8. Juli 1990. Deutschland spielte
gegen Argentinien. Nur war das damals in Rom und nicht in Berlin. Und es war ein Finale,
nicht das vergleichsweise frühe Aufeinandertreffen in der Runde der letzten Acht.
Doch: Deutschlands katholischster Fußball-Fan, Hamburgs Erzbischof Werner Thissen
fackelt nicht lange, für ihn steht das Ergebnis für den frühen Abend schon fest: "2:1
für Deutschland". Fast ein wenig anmaßend - schließlich gewinnt damit das Land,
das den Papst stellt über die Nation, aus der die "Hand Gottes" stammt. "Ja
mit der Hand Gottes ist das ja so eine Geschichte, denn derjenige, der das Stichwort
Hand Gottes geprägt hat – Maradona– hat ja nach vielen vielen Jahren zugegeben, dass
es seine Hand war.“ Von wegen - Übersinnliches im Fußball. Am Ende bleibt dann
also doch wieder alles auf dem Teppich. Halt: auf dem Rasen. Kardinal Karl Lehmann
übrigens, das sei noch angemerkt, glaubt, dass Brasilien Weltmeister wird. Die Seleçao
hat immerhin auch die meisten bekennden Katholiken in ihren Reihen.