Bei einem neuen blutigen
Attentat sind heute in der Nähe der Hauptstadt Colombo ein General sowie ein Soldat
ums Leben gekommen; weitere Soldaten wurden verletzt. Der Selbstmordanschlag auf den
Militärbus wird den Tamil-Rebellen zugeschrieben und könnte den wankenden Friedensprozeß
auf der Insel endgültig zum Erliegen bringen. Die Tamil-Rebellen hatten erst gestern
gedroht, Krieg sei "unvermeidlich", wenn Norwegen sich aus der Vermittlung zwischen
Regierung und Rebellen zurückziehe. Der Erzbischof von Colombo, Oswald Gomis, sagte
uns noch vor dem jüngsten Attentat am Wochenende: "Trotz aller Bemühungen um Friedensgespräche
hat es auf Seiten der Tamil-Rebellen eine große Angriffslust gegeben; sie haben mehrere
Attentate verübt. Außerdem gibt es ein, zwei paramilitärische Gruppen, die womöglich
in die neuesten Scharmützel mitverwickelt sind, und die Regierung sah sich veranlaßt,
bei einigen Gelegenheiten zurückzuschlagen. Infolgedessen aber wird die Lage immer
schlimmer, und die Kriegs-Stimmung eskaliert. Die Leute sind immer besorgter, auch
weil es bei den jüngsten Attentaten und Kämpfen immer mehr Tote unter Zivilisten gegeben
hat, darunter kleine Kinder. Vor ein paar Tagen hatten wir einen Bombenalarm in einer
katholischen Schule. Das alles sind böse Vorzeichen für die Zukunft und für den Friedensprozeß."
Ausgerechnet in dieser aufgeheizten Stimmung halten 70 Hilfe-Experten von Caritas
Internationalis aus aller Welt ein erstmaliges "Caritas Weltfriedens-Forum" in Sri
Lanka. Die Teilnehmer kommen u.a. aus Palästina und dem Kongo. Sie wollen mit dem
eintägigen Treffen auch ihre Solidarität mit den Katholiken von Sri Lanka ausdrücken. (efe/rv/pm
26.06.06 sk)