Die Angriffe auf Serben und die serbisch-orthodoxe Kirche im Kosovo nahmen in den
letzten Tagen "dramatisch" zu. Das teilt ein Informationsdienst der serbisch-orthodoxen
Kirche mit. So sei etwa vor wenigen Tagen die historische Marienkirche in Obilic von
Unbekannten angegriffen und beschädigt worden. Die Täter hätten Kreuze von den vier
Kupeln der Kirche sowie Dachrinnen und Kupferbedeckung abgetragen. Ebenso seien alle
Fenster zerbrochen und das Innere der Kirche leer geräumt worden. Die Marienkirche
war schon vor zwei Jahren bei den massiven antiserbischen Ausschreitungen in Brand
gesetzt worden. Die Kirche befindet sich im Zentrum der Stadt und wird nur durch Stacheldraht
geschützt. Der orthodoxe Diözesanbischof Artemije sagte, der neue Vorfall sei
ein weiterer Beweis für die Bereitschaft der Extremisten und der Kosovo-Institutionen,
die ethnische Säuberung zu vollenden und die Spuren der serbischen Präsenz im Kosovo
auszulöschen. Der orthodoxe Vikarbischof von Lipljan forderte die internationalen
und kosovarischen Institutionen dazu auf, die Täter zu fassen und der Justiz zu übergeben. (pm
25.06.06 sk)