Einen Tag vor ihrem Besuch im Vatikan hat die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal
Arroyo ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe unterzeichnet. Der päpstliche Nuntius
in Manila, Erzbischof Fernando Filoni, gratulierte Arroyo zu diesem Schritt. Er zeige,
dass das Leben jedes Einzelnen in diesem Land etwas zähle. Man könne nicht über Menschenrechte
sprechen und gleichzeitig die Todesstrafe verhängen, so Filoni. Der Kongress hatte
die Abschaffung der Todesstrafe vor zweieinhalb Wochen gegen den Protest von Angehörigen
von Gewaltopfern gebilligt. Schon zuvor hatte für die 1993 wieder eingeführte Todesstrafe
ein Moratorium gegolten, angesichts des Drucks der einflussreichen katholischen Kirche,
aber auch der Europäischen Union und von Menschenrechtsgruppen. - Bis zum Jahr 2000
waren sieben Menschen hingerichtet worden. Bei rund 1.200 Verurteilten wird die Todesstrafe
nun in lebenslange Haft umgewandelt.