Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu würde gerne ihr Heimatland Guatemala regieren.
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" erklärte Menchu, sie wolle Präsidentin
werden. Allerdings sei die Zeit noch nicht reif, bereits zu den Wahlen 2007 anzutreten.
Sie wolle die Gründung einer Indio-Partei befördern, die vor allem den Frauen der
Urbevölkerung den Weg zur Machtübernahme ebnen solle. Für ihr Menschenrechtsengagement
war Menchu 1992 mit nur 33 Jahren als jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten
ausgezeichnet worden. Als Präsidentin würde sie zuerst Gesetze kippen, welche
die Indios, fast 60 Prozent der Bevölkerung ihres Landes, diskriminierten und an der
Teilnahme am politischen Leben hinderten, erklärte Menchu. So hätten rund die Hälfte
der Maya-Frauen keinen Pass und dürften daher nicht wählen. Viele Ureinwohner sprächen
auch kein Spanisch, die bisher einzige offizielle Sprache Guatemalas. (kna 25.06.06
sk)