Papst Benedikt XVI. warnt vor den Gefahren der Säkularisierung in den Ländern der
ehemaligen Sowjetunion. Einer Delegation von Oberhirten aus Estland, Lettland und
Litauen auf Ad Limina-Besuch sagte der Papst heute:
„Der Herr hat euch
gerufen, in seinem Weinberg zu arbeiten, in einer Gesellschaft, die erst vor wenigen
Jahren aus dem traurigen Winter der Verfolgung getreten ist. Während die Wunden noch
nicht ganz verheilt sind, die der Kommunismus euren Völkern zufügte, wächst der Einfluss
einer Weltanschauung, die die Wundertaten des Konsumismus feiert und den Menschen
zum Maßstab seiner selbst macht. Seid unermüdlich in der Verkündigung der Frohen Botschaft.
Das Evangelium tötet nicht die Freiheit des Menschen und den wahren sozialen Fortschritt.
Im Gegenteil hilft es dem Menschen, sich selbst zu verwirklichen. Die Frohe Botschaft
erneuert die Gesellschaft durch das sanfte und fordernde Gesetz der Liebe.“
Außerdem
rief der Papst die baltischen Bischöfe dazu auf, in ihren Priestern „missionarischen
Eifer“ zu entfachen. Jeder Priester solle der „Augapfel“ seines Bischofs sein und
von diesem mit väterlicher Zuneigung und Wertschätzung begleitet werden. Dies würde
die Priester in die Lage versetzen, das „vielversprechende Erwachen“ des Laienengagements
zu begleiten. (rv 23.06.06 gs)