2006-06-23 14:55:57

Polen: Kompromiss zu Spitzel-Priestern


Die Namen der Krakauer Priester, die mit der kommunistischen Geheimpolizei kooperiert haben, sollen veröffentlicht werden. Darauf einigten sich der Krakauer Erzbischof Kardinal Stanislaw Dziwisz und der Priester Tadeusz Isakowicz-Zaleski bei einem persönlichen Gespräch gestern Abend im Erzbischöflichen Palais. Der Priester, der selbst Opfer von Bespitzelungen war, hatte zunächst die Namen von Kollaborateuren auf eigene Faust veröffentlichen wollen. Dsiwiz hatte ihm das untersagt. Das persönliche Gespräch mit dem Kardinal bezeichnete der Priester als einen „echten Durchbruch“. Nach Ansicht von Kardinal Dziwisz sollen nicht nur die Namen von "Konfidenten" unter den Priestern veröffentlicht werden, sondern auch die entsprechenden Beweise. So könne sich die Öffentlichkeit selbst eine Meinung bilden. Vor der Veröffentlichung sollen die betroffenen Geistlichen die Möglichkeit bekommen, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Es gehe um einen "behutsamen Umgang" mit den Quellen. Er habe nie Untersuchungen verboten, betonte Dziwisz. Die Namen der Spitzel werden erst veröffentlicht, wenn Dziwisz und die Historiker sich gemeinsam von der Wahrheit der Vorwürfe überzeugt haben. Eine erste Veröffentlichung von Namen ist schon nach den Sommerferien geplant, informierte Isakowicz-Zaleski.
(kap 23.05.05 gs)








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