Mit einem Kompromissversuch zur Bischofsweihe von Homosexuellen haben die Anglikaner
in den USA ihre Vollversammlung beendet. Sie forderten gestern Abend in Columbus/Ohio
ihre Bischöfe und Gemeinden auf, weitere Wahlen bekennender Homosexueller nicht zu
fördern oder gutzuheißen. Die vergleichsweise vage Formulierung, die nicht bindend
ist, soll nach Meinung von Beobachtern dazu beitragen, die Risse zwischen dem konservativen
und dem liberalen Flügel in der anglikanischen Weltgemeinschaft nicht weiter zu verbreitern.
Am Vortag hatte das Abgeordnetenhaus der Versammlung aus Klerikern und Laien mehrheitlich
ein Moratorium für Bischofsweihen Homosexueller abgelehnt und damit ausdrückliche
Wünsche der anglikanischen Weltgemeinschaft zurückgewiesen. Somit könnte sich die
Gefahr einer Kirchenspaltung weiter verschärfen. (kap 22.06.06 sk)