Da war dem iranischen
Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ein großer Coup gelungen: Am 8. Mai hatte er einen
Brief an Präsident George W. Bush geschrieben, in dem er – so ein iranischer Regierungssprecher
- die «Ursachen der Probleme» der Welt benennt und «neue Wege» zur Überwindung von
Spannungen aufzeigt . Ein Propagandatrick oder eine ehrlich gemeintes Gesprächsangebot? Tatsächlich
wird in dem Brief häufig auf Jesus Christus Bezug genommen, und es kommt viel Theologie
darin vor. Unabhängig von den politischen Absichten Ahmadinedschads, die wir für äußerst
problematisch halten, insbesondere die Leugnung des Holocaust – unabhängig davon wollen
wir den theologischen Inhalt genauer betrachten. Dazu hat Birgit Pottler mit P. Christian
Troll gesprochen, er ist Honorarprofessor für Islam und christlich-muslimische Begegnung
an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt.