Mit einem eindringlichen
Appell zur Verteidigung der Menschenrechte hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan heute
in Genf die erste Sitzungsperiode des neuen Menschenrechtsrates eröffnet. „Der
fehlende Respekt vor Menschenrechten und Menschenwürde ist der Hauptgrund dafür, dass
der Weltfriede heute so gefährdet und der Wohlstand so ungleich verteilt ist”,
sagte Annan. Der neue UN-Organismus wurde bei seiner Entstehung vor wenigen Monaten
von Kritik begleitet, da auch Staaten wie China, Kuba und Saudi-Arabien, in denen
es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen kommt, darin vertreten sind. Der Ständige
Vertreter des Heiligen Stuhls bei den UN-Organisationen in Genf, Erzbischof Silvano
Maria Tomasi, sieht den Neuanfang dennoch als positives Zeichen: "Es besteht die
Hoffnung, dass der Menschenrechtsrat - neben Entwicklung und Sicherheit eine der drei
tragenden Säulen der Struktur der Vereinten Nationen - wirklich die Erwartungen erfüllen
kann, die die internationale Gemeinschaft an die Reform stellt, dass es bei Reaktionen
auf Krisensituationen für die Menschenrechte zu weniger politischer Polarisierung
kommt. Es bleibt abzuwarten, ob die Grundlage der Menschenrechte tatsächlich der Respekt
vor dem Bewusstsein bleibt, dass wir alle Gottes Kinder sind. Wenn der neue Menschenrechtsrat
sich effektiv entwickelt, bedeutet das ein klares Signal, dass auch andere Teile der
Vereinten Nationen reformiert werden können.“ (rv 19.06.06 bg)