Der Mensch ist nicht für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen. An diese
neutestamentliche Maxime hat jetzt ein Vatikan-Vertreter die UNO erinnert. Vor der
internationalen Arbeits-Organisation forderte Erzbischof Silvano Tomasi, der Vatikan-Vertreter
bei den UNO-Einrichtungen in Genf, Arbeit in Würde. Wörtlich meinte er: "Die Liberalisierung
von Handel und Finanz sowie die Globalisierung haben viel Reichtum produziert, aber
in den Ländern, wo das geschah, gibt es auch eine wachsende Kluft zwischen Arm und
Reich. Zuviele Menschen werden ausgebeutet oder sind arbeitslos. Zehntausende treiben
den Zug der Globalisierung voran, ohne an den Profiten beteiligt zu werden." Tomasi
nannte als Beispiel Migrantenarbeiter in der Landwirtschaft oder im Haushalt. Der
Erzbischof wörtlich: "Ungleichheit und Armut sind das vorrangige moralische Thema
des neuen Jahrhunderts." (rv 14.06.06 sk)