2006-06-14 13:41:21

Eritrea: Priester werden zum Militärdienst gezwungen


RealAudioMP3 In Eriträa müssen Priester Militärdienst leisten. Seit längerem hat die Kirche des afrikanischen Landes darauf hingewiesen, dass dieser zwangsweise Dienst als Kämpfer nicht mit dem Selbstverständnis der katholischen Kirche vereinbar sei. Zuletzt haben drei Bischöfe in einem Brief an die Regierung appelliert, das Gesetz zu ändern. Doch auch dieses Schreiben wurde ignoriert. Wir haben mit John Pontifex gesprochen; er ist Mitarbeiter von „Kirche in Not“, einem auch in Eriträa tätigen Hilfswerk. Über die Hintergründe sagt Pontifex: „Die eriträische Gesellschaft wird in letzter Zeit mehr und mehr militarisiert. Es ist besorgniserregend, wie sehr das Militär in diesem Land immer mehr an Präsenz gewinnt. Diese zunehmende Militärpräsenz spiegelt sich auch darin wieder, dass die Regierung jetzt meint, sie könne noch einen Schritt weiter gehen. Das alles passiert aber auch vor dem Hintergrund, dass die Behörden in der Hauptstadt Asmara schon seit geraumer Zeit die Rolle der Kirche untergraben.“
Denn wenn Priester Dienst an den Waffen tun, dann verliert die Kirche an Glaubwürdigkeit, so Pontifex: „Eigentlich müsste die Kirche eine Schlüsselrolle in Bildung und im sozialen Bereich spielen. Die Regierung untergräbt diese wichtige Aufgabe der Kirche, indem sie sagt, solche Initiativen – egal welcher Art – brauchen den Segen der Regierung.“
In Eriträa leben hauptsächlich Muslime, aber auch koptische Christen, Katholiken und Protestanten, die immer wieder unter Verfolgung zu leiden haben.
(rv 140606 mc)








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