Der philippinische Kongress hat gestern trotz großer Proteste ein Gesetz des Senats
gebilligt, durch das die Todesstrafe auf den Philippinen abgeschafft werden soll.
Es soll noch diese Woche der Präsidentin zu Unterzeichnung vorgelegt werden. Befürworter
der Todesstrafe haben weitere Proteste angekündigt. Die Regierung stelle sich auf
die Seite der Täter, nicht der Opfer. Kritiker vermuten, die Präsidentin wolle die
Todesstrafe auf dem schnellsten Wege abschaffen, um Papst Benedikt zu gefallen. Diesen
wird sie nach Medienberichten demnächst bei einem Besuch im Vatikan treffen. Befürworter
der Todesstrafe verweisen immer wieder auf den angeblich abschreckenden Effekt für
potentielle Täter. Gegner – unter ihnen auch die katholische Kirche – betonen, dieser
Effekt sei nicht nachweisbar und das Risiko jemanden unschuldig zu verurteilen sei
zu groß. (ap 08.06.06 ch)