2006-06-07 13:08:50

Vatikan: Papst wird Ehrenbürger von Altötting


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. ist Ehrenbürger von Altötting. Im Anschluss an die Generalaudienz überreichte ihm der Bürgermeister des oberbayerischen Wallfahrtsortes die Urkunde. Als Geschenk erhielt Benedikt einen symbolischen Stadtschlüssel. Der Altöttinger Stadtrat hatte im Dezember vergangen Jahres beschlossen, den Papst die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Der berühmte Marienwallfahrtsort mit dem Gnadenbild der Schwarzen Madonna ist Benedikt seit frühester Kindheit sehr wichtig. Der Papst dankte mit warmen Worten:

„Ich kann in diesem Augenblick nur von ganzem Herzen Dank oder auf bayerisch ‚Vergelt’s Gott’ sagen. Diese Auszeichnung, Ehrenbürger der Stadt Altötting zu sein berührt wirklich mein Herz, und ich muss einfach sagen ich freue mich darüber. Sie, Herr Bürgermeister, haben es ja schon gesagt, dass Altötting in meine frühesten Kindheitserinnerungen hineinverwoben ist, und dass es einfach zum ganzen Gefüge meiner Lebenserinnerungen gehört. Von diesen frühen Erinnerungen ist die erste bewusste, die ich aufzählen könnte die Heiligsprechung vom Bruder Konrad. Vielleicht erwähne ich gerade auch, dass unser Vater, der immerhin schon 68 Jahre alt war, als mein Bruder und ich vom Krieg heil heimgekommen waren, zu Fuß den weiten Weg von Traunstein nach Altötting gegangen ist um der Gottesmutter zu danken, dass seine beiden Buben wieder heim gekommen waren, zu deren Schutz er sie ihr anvertraut hatte. Und so geht das Geflecht der Erinnerungen weiter, dann hin zum Papstbesuch 1980, unvergesslich als ich Johannes Paul II. durch die Gnadenkapelle und auch den Umgang geleiten durfte und er das katholische Herz Bayerns spürte und spürte, da ist wirklicher Glaube zuhause, da ist die Mutter Gottes und die Menschen lieben sie und kommen zu ihr. Ich habe dann vor wenigen Jahren eine Regensburger Fußpilgerschaft auf ihrem letzten Stück begleiten können. Da ist es mir so wirklich ins Herz gedrungen, was eine derartige Pilgerschaft bedeutet: Nämlich, dass es nicht ein Gehen mit den Füßen sondern ein Gehen mit dem Herzen ist, nicht ein äußerer, sondern ein innerer Weg, dass das uns oft so unzugängliche Bußsakrament sich plötzlich wie eine Gnade öffnet, wie ein Geschenk, indem so vieles von einem ab fällt und wieder ein neuer Beginn da ist, dass inmitten der Anstrengungen und der wirklichen Mühsal dieses Gehens dann doch am Schluss die große Freude steht, bei der Mutter der Gnaden angekommen zu sein und ihr in dem stillen Heiligtum zu begegnen; wie auch dann in dem großen Gottesdienst in der Basilika und auf dem Platz, in der Freude, dass man sich dann miteinander aussprechen kann, miteinander essen, miteinander plaudern und singen kann, die Freude, die ja Folge der Grundfreude ist, die sich aus diesem neuen Anfang und aus dieser wunderbaren Begegnung ergeben hat.

Ich bin dankbar, dass Altötting dieses jahrhunderte alte Erbe hütet, damit es lebendig bleibt, damit es immer wieder und immer neu der gleiche und doch der immer neue Ort der Begegnung mit der Mutter des Herrn und zu der Erneuerung unseres Lebens ist. Ich danke dem Stadtrat von Herzen für dieses Vertrauen das Sie mir geschenkt haben.

Durch diese Ehrenbürgerschaft gehöre ich nun ja auf eine ganz besondere Weise zu Altötting. Die bayerischen Kurfürsten haben nach ihrem Tod ihr Herz dort hinterlegen lassen. Ich weiß, dass auf diese Weise mein Herz noch deutlicher bei der Mutter Gottes ist, und dass sie auf mich herunter schauen und mir auf meinem Pilgerweg helfen wird. Ihnen allen ganz herzlichen Dank. Ich wünsche ihnen allen eine gesegnete und frohe Zeit in Rom. Vor allen Dingen auch Dank für die Vorbereitungen für den Herbst. So kann ich nur sagen, ein frohes Wiedersehen in Altötting im September.“

(rv 07.06.06 bp)







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