Heute ist Pfingstmontag - in vielen Ländern, etwa Deutschland, Österreich oder Schweiz,
ein Feiertag. Dass der Pfingstsonntag etwas mit der Herabkunft des Heiligen Geistes
im Abendmahlssaal zu tun hat, weiß jeder. Aber war wird eigentlich am Pfingstmontag
gefeiert? Eigentlich nichts anderes als am Pfingstsonntag: Das Ende der Osterzeit,
das Kommen des Heiligen Geistes, den Anbruch einer neuen Epoche in der Geschichte
des Christentums. Bis zum vierten Jahrhundert feierten die Christen an Pfingsten auch
die Himmelfahrt Jesu, aber die bekam dann bald einen eigenen Feiertag. Liturgisch
gesehen, würde der Sonntag eigentlich für das Pfingstfest ausreichen. Es ist wohl
dem in vielen Regionen gewachsenen Brauchtum zu danken, dass das Fest dann doch auf
zwei Feiertage anschwoll: Ob das Folklore-Ritte sind oder, wie in Österreich, eine
so genannte Bosheitsnacht zum Streiche-Spielen. Pfingsten bekam aber auch deswegen
zwei Feiertage, um es zu den anderen Hochfesten paralell zu machen, zu Weihnachten
und Ostern nämlich. Die orthodoxe Kirche feiert am Sonntag die Dreifaltigkeit und
erst am Montag die Geistsendung. In den letzten Jahren wird vielerorts, zum Beispiel
in Deutschland oder Frankreich, über eine Abschaffung des Pfingstmontag als arbeitsfreiem
Feiertag debattiert. (rv 05.06.06 sk)