Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor hat kritisiert, dass dem Thema Armut beim UNO-Sondertreffen
zu Aids kein besonderer Stellenwert beigemessen wurde. Mehr als die bloße Erwähnung
von Armut als Ursache und Folge von Aids finde sich dazu nicht in der Schlusserklärung,
sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon nach der Fachtagung in New
York der Katholischen Nachrichten-Agentur. Aus Sicht von Misereor seien aber gerade
die Verbesserung sozio-ökonomischer Verhältnisse sowie die Überwindung von Unterdrückung
und Gewalt absolut entscheidende Maßnahmen im Kampf gegen die Immunschwäche. Das Aachener
Hilfswerk war eine von rund 800 Nichtregierungsorganisationen, die an der UNO-Konferenz
in der letzten Woche teilnahmen. Trotz dieser Kritik wertet Bröckelmann-Simon die
Schlusserklärung als "wichtigen Beitrag im Kampf gegen Aids". Jetzt komme es darauf
an, die einzelnen Staaten in die Pflicht zu nehmen, da wesentliche Maßnahmen der Aids-Vorsorge
und Bekämpfung in ihre Verantwortung fielen. (kna 05.06.06 sk)