Pfingsten ist ein
Lehrstück gegen Egoismus und Machtdenken. Papst Benedikt XVI. warnte in seiner Pfingstpredigt
davor, den Menschen und die eigenen Leistungen zu überschätzen. Vor rund 60.000 Menschen
auf dem Petersplatz rief der Papst in einer kurzen und prägnanten Predigt die Bedeutung
des Pfingstfestes in Erinnerung: "Der Stolz und der Egoismus des Menschen führen
immer zu Spaltungen, errichten Mauern der Gleichgültigkeit, des Hasses und der Gewalt.
Der Heilige Geist hingegen befähigt die Herzen, die Sprachern aller zu verstehen,
weil er die Brücker einer authentischen Kommunikation zwischen Er de und Himmel wieder
aufbaut. Der Heilige Geist ist die Liebe." Menschliches Handeln und Planen
- auch innerhalb der Kirche - sei unnütz, ohne die Gaben des Heiligen Geistes. "Sicher,
der Herr erbittet unsere Mitarbeit, aber jeder Antwort unsererseits muss seine Initiative
vorausgehen: Sein Geist ist der wahre Protagonist der Kirche. Die Wurzeln unseres
Seins und unseres Handelns liegen im Schweigen der Weisheit und Vorsehung Gottes."
Pfingsten
wird als christliches Fest erstmals im Jahr 130 erwähnt. Es entstand aus dem jüdischen
Wochenfest (Schawuot) fünfzig Tage nach dem Passahfest. Die orthodoxe Kirche feiert
am Pfingstsonntag das Fest der Dreifaltigkeit und am Pfingstmontag die Geistsendung.
Für die katholische Kirche währt das Hochfest Pfingsten von der ersten Vesper am Vorabend
bis zur zweiten Vesper am Sonntag.