Papst Benedikt der XVI. hat einen neuen Chef der vatikanischen Gendarmerie ernannt.
Domenico Giani folgt Camillo Cibin nach, der nach 58 Jahren Dienst nun in den Ruhestand
tritt. Ein großer athletischer Mann, im blauen Anzug und weißen Haaren und immer
in der Nähe des Papstes, um ihn zu schützen: das war Camillo Cibin, der mittlerweile
fast achtzigjährige Leiter der Vatikanischen Gendarmerie. Es war Cibin, der beim Papstattentat
am 13. Mai 1981 Ali Agca faßte, wie Photoaufnahmen beweisen. Auch rettete Cibin den
Papst, als 1982 in Fatima ein verwirrter Lefebvrianer mit einem Messer auf Johannes
Paul II. losging. Dank der schnellen Reflexe des Gendarmen wurde der Papst nur leicht
verletzt und eine Tragödie konnte verhindert werden. Seine Diskretion ist sprichwörtlich,
und so hat er niemals ein Interview gegeben und über diese Ereignisse gesprochen.
Cibin fuhr bei allen Auslandreisen mit, aber auch wenn Papst Johannes Paul II. zum
Urlaub ins Aosta-Tal fuhr, war er dabei und wanderte mit ihm Anfang der achtziger
Jahre weite Strecken durch die Berge. Papst Johannes Paul war ihm Zeit seines
Lebens dankbar, und vielleicht war das der Grund, weswegen er ihn nicht bei Erreichen
der vatikanischen Altersgrenze von 75 Jahren in seinem Amt beließ. Papst Benedikt
bestätigte zu Beginn seines Pontifikats für en Jahr. Nachfolger wird der 44jährige
Domenico Giani, der bisher Stellvertreter von Cibin war. Die vatikanische Gendarmerie
ist die Polizei des Vatikanstaats und – neben der Schweizer Garde – für alle Sicherheitsbelange
im Kirchenstaat zuständig. 131 Männer gehören zur vatikanischen Gendarmerie. (rv/ansa
030606 mc)