2006-06-01 09:54:03

Polen: Namen der Spitzelpriester im Herbst


Der Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, will im Oktober die Namen der Priester veröffentlichen, die mit dem kommunistischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben sollen. Er reagierte damit auf die Ankündigung des katholischen Priesters Tadeusz Isakowicz-Zaleski, die Namen von Amtskollegen bekannt zu machen, die im Auftrag des KP-Regimes die Kirche bespitzelten. Isakowitcz selbst war von kommunistischen Geheimdienst schwer gefoltert worden. Das geht aus geheimen Filmaufnahmen hervor. Der Krakauer Erzbischof Kardinal Dziwisz hatte am Dienstag in einer Stellungnahme erklärt, die Enttarnung kirchlicher Geheimdienstinformanten durch Isakowicz-Zaleski sei voreilig. Er wolle selbst im Herbst für die Veröffentlichung der Namen sorgen. Die Zahl der polnischen Priester, die im Jahr 1982 angeblich als Spitzel tätig waren, soll bei rund 600 liegen. Dies schreibt die Zeitung Dziennik unter Berufung auf ein Dokument der Kommunisten. Es wies jedoch keine Namen auf. Der Zeitungsbericht erinnerte daran, dass der Geheimdienst den polnischen Klerus unter besonderen Druck setzte und über jeden Priesteramtskandidaten ein Dossier eröffnete.
(agi / ansa 01.06.06 gem)








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