Polen ist eine Nation
der Auswanderer. Die Arbeitslosigkeit in dem Land liegt im Schnitt bei 20 Prozent,
in manchen Regionen im Osten sind es an die 50 Prozent. Viele vor allem junge und
gut ausgebildete Polen suchen ihr Glück im europäischen Ausland. An sie hatte Papst
Benedikt einen besonderen Auftrag: Sie sollen ihren Glauben über die Grenzen ihres
Landes hinaus tragen. Dies ist ein starkes Zeichen des Europa-Papstes, glaubt Tadeusz
Panus von der Erzdiözese Krakau. "Er möchte nach Spanien pilgern, in die Türkei,
Deutschland, Österreich: das zeigt dass er das Christentum in Europa, die Kirche in
Europa stärken möchte. Ich hoffe, dass das auch eine Aufgabe für uns in Polen ist,
wir haben so viele Berufungen, Priester, die Theologie studieren, Katholiken die in
den Westen reisen um dort zu arbeiten, Stichwort Irland, auf einmal von heute auf
morgen die Kirchen sind dort voll. Warum? Weil die Polen gekommen sind." Die
Auswanderung aus Polen kann und soll Europa nicht nur Arbeitskraft bringen. Sie soll
eine spirituelle Chance sein, ein Angelpunkt der Neu-Evangelisierung, interpretiert
der Priester den Auftrag des Papstes. "Eine Aufgabe für uns, diese alten Kirchen
lebendig zu machen im Westen. Genauso war’s mit Bonifatius im 8. Jahrhundert, der
aus England nach Deutschland kam und Deutschland missioniert hat, ich meine das ist
vielleicht unsere Aufgabe. Wir gehören jetzt zur EU und das ist auf diese Weise vielleicht
leichter zu missionieren, Europa braucht die Missionare, ich glaube auch aus Polen." (rv
29.05.06 gs)