Papst Benedikt hat
am Freitag Abend in Tschenstochau Ordensleute, Seminaristen und Vertreter neuer geistliche
Gruppen getroffen. Rund 200 000 Besucher verfolgten die Begegnung auf dem Hügel Jasna
Gora. Der Papst betete auch vor dem berühmten Gnadenbild der Schwarzen Madonna, der
"Königin Polens". In einer Predigt sagte er:
„Liebe Ordensleute und Personen
des geweihten Lebens, liebe Seminaristen, liebe Angehoerige kirchlicher Bewegungen!
Maria,
die Mutter Gottes, ist unser uns. Sie lehrt uns zu beten. Wir brauchen einen Augenblick
der Stille und der Sammlung, um uns ihrer Schule zu unterwerfen, damit sie uns lehrt,
wie wir den Glauben leben können, wie wir darin wachsen können, wie wir mit dem Geheimnis
Gottes in gewöhnlichen Verrichtungen unseres Alltags in Berührung bleiben können.
Mit weiblicher Zartheit und mit der Fähigkeit, Einfühlung und Worte der Ermunterung
in Einklang zu bringen, hat Maria den Glauben Petrus und de Apostel beim letzten Abendmahl
gestützt, und heute stützt sie meinen und euren Glauben.
Wir müssen
mit Nachdruck die Entwicklung unseres Glaubens pflegen, damit dieser wirklich alle
unsere Haltungen durchdringt, unsere Gedanken, Handlungen und Absichten. Der Glauben
hat einen Platz nicht nur in Seelenlagen und in religiösen Erfahrungen, sondern vor
allem im Gedanken und in der Handlung, in der täglichen Arbeit, im Kampf gegen uns
selbst, im Gemeinschafsleben und im Apostolat. Der Glaube kann uns immer zu Gott zurückführen,
auch wenn unsere Sünde uns schädigt.
Als ihr eure Gelübde ablegtet,
habt ihr auf gute Dinge verzichtet, darauf, frei über euer Leben zu verfügen, eine
Familie zu gründen, Güter anzusammeln. Erinnert ihr euch an euren Enthusiasmus, als
ihr die Pilgerreise des geweihten Lebens angetreten habt, vertrauend auf die Hilfe
der Gnade? Seht zu, die Energie des Anfangs nicht zu verlieren.
"Gott
ist Liebe". Seid ihr, liebe Freunde, Zeugen dieser Wahrheit. Ihr werdet es auf wirksame
Weise sein, wenn ihr euch in die Schule Marien begebt".
Am Abend wird
Papst Benedikt nach Krakau weiterreisen. Am Samstag früh besucht er Wadowice, den
Geburtsort Johannes Paul II. (26.05.06. gs)